Der Nestor des Vereins Niedersächsische Sportpresse (VNS) zieht am 4. Dezember alle Blicke auf sich. Herbert Rösner wird 90 Jahre alt und steuert bei guter Gesundheit auf den „Club der Hunderter“ zu. Als „Rö.“ 1954 bei der „Neuen Presse“ in Hannover anfing und Nachfolger des legendären Sportchefs Hans Meißner wurde, wusste er noch nicht, was alles in den kommenden vier Jahrzehnten auf ihn zukommen würde. Als Leiter der NP-Sportredaktion übernahm er sofort die Berichterstattung über den Verein Hannover 96, der gerade zum zweiten Mal Deutscher Meister geworden war.

„Herrlich die damalige Zeit. Man konnte in Ruhe arbeiten und pflegte einen engen Kontakt zu Vereinen und deren Präsidenten, Trainern sowie Spielern und war mit den Kollegen auch stets in einer geselligen Runde unterwegs“, erzählt Herbert Rösner, der sich bis heute noch immer an VNS-Veranstaltungen gern beteiligt. Besonders beim Skat-Turnier hat der „Mann der ersten Stunde“ oft gezeigt, wo es lang geht.

Bei Sportfesten des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS) war der Jubilar stets ein erfolgreicher Medaillensammler für den VNS. Allerdings – so berichten Augenzeugen- wurde 1973 in Hamm/Westf. um Herbert Rösner sehr gebangt. Beim 100-Meter Brustschwimmen verließen ihn zehn Meter vor dem Anschlag plötzlich die Kräfte und ein Ertrinken drohte. Die Anfeuerungen der Kollegen vom Beckenrand sorgten aber dafür, dass Herbert unter größter Kraftanstrengung mit Müh und Not völlig erschöpft das Ziel erreichte.

Als Torwart zeichnete er sich viele Jahre lang bei der 96-Prominenten-Mannschaft und der VNS-Auswahl aus.

Herbert Rösner sparte während seiner Redakteurszeit bei seinen Berichten nicht mit Lob und Kritik. 1966 brachte er sogar Trainer Horst Buhtz zu Fall. Nach einer 1:3-Niederlage der 96er in Neunkirchen verzichtete „Rö“ auf einen Spielbericht in der NP. Der Leser bekam im Sportteil einen weißen Kasten – das war einmalig - mit dem Vermerk versehen: „Hier sollte eigentlich die Analyse über das Spiel stehen. Wegen der schwachen Leistung der Mannschaft von Hannover 96 verzichten wir darauf.“ Das hatte zur Folge, dass  Buhtz am anderen Tag gefeuert wurde.

Der frühere VDS-Präsident Ernst Werner verlieh Herbert Rösner wegen seines smarten Aussehens und einer silbernen Locke im Haar den Kosenamen „Mende des Sports“, der durch den ehemaligen 96-Coach „Fiffi“ Kronsbein in die Öffentlichkeit getragen wurde. 1972 wechselte „Rö“ zur Hannoverschen Allgemeine Zeitung (HAZ) und erlebte ein Jahr später als Fußball-Chef das „Wunder von Wuppertal“ (96 verhinderte durch einen Sieg beim WSV und gleichzeitiger Niederlage von Eintracht Braunschweig den Bundesliga-Abstieg) hautnah mit. „Ein tolles Erlebnis mit fantastischen Spielern“, schwärmt Herbert noch immer.  

Die Kolleginnen und Kollegen wünschen Herbert Rösner weiterhin beste Gesundheit, viel Freude und Spaß am Leben mit Blick auf schöne Tage mit seiner Inge sowie wundervolle Stunden im Kreise der VNS-Familie.

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